Silberbecher

Aufstellung der Silberbecher der Neustädter Schützengild e.V. von 1244
(nach Alter sortiert)

1.   Kalandsbecher von 1498 (ältester Becher)
2.   Reifbecher ca.1500
3.   Fünfpassbecher ca. 1500
4.   Pokal der Bäcker Innung ca. 1602
5.   Pokal der  Schneider Innung ca. 1650
6.   Doppelbecher-Oberteil Reimers 1653
7.   Doppelbecher-Unterteil Reimers 1653
8.   Becher der Schuster-Innung 1662
9.   Becher der Leineweber 1662
10. Schmiede-Innungs Becher 1663
11. Fischeramts-Becher 1687
12. Goldener Apfel von 1730
13. Senator Fischer Becher 1803
14. Kanzleirat Romundt Becher von 1841
15. Reysisch-Becher 1862
16. Oberst Völkers Becher von 1919
17. Becher der Kaufmannsschaft 1924
18. Becher der Gastwirte 1925
19. Bürgermeistesr Reher-Becher 1927
20. Becher von August Ludwig 1928
21. Becher von Hans Severin 1951
22. Jubiläumsbecher 125 J. von Fa. Wein-Hoff 1956
23. Becher von Kapellmeister Klahn 1959
24. Becher von Ehrenvorstand Dr. W. Kaeselau 1975
25. Becher von Vogelbauer Johannes Jäger 1975
26. Becher von Kommandeur Major Günter Schulz 1979
27. Becher von Hpt. Rudolf Ehlers 1983
28. Becher von E. A. Witt, Fa. Schlüter 1988
29. Jubiläums Becher von Hans Schlosser, Hotel Eos 1988/89
30. Becher von Wehrführer Hans Erwin Jaekel v. 1990
31. Königinnenpokal - gest. von "Die Zwölf" 1996 (12er Gruppe um Hartmut von Halle)
32. Chargiertenbecher (Haase-Concerting Hasselburg) 1999
33. Becher von Ehrenvorstand Horst Colschen v. 2000
34. Becher von Vorstandsmitglied a.D. und König Jürgen Schnoor 2003
35. Jubiläumsbecher 50 J. Fa. Haase von1959 (Leihgabe)
36. Becher von Ehrenbürger Albert Haase von 1937 (2005)
37. Becher von Vorstandsmitglied a.D. Albert Haase - Könid 2016

Der kleine vergoldete Silberbecher (12cm hoch) weist das Zeichen des Lübecker Goldschmieds Claus Jeger auf, der 1602 Meister wurde. Die reiche Gravierung zeigt eine Landschaft mit Häusern unf Tieren. Die Inschrift lautet:
DAT.EHRLJKE BECKER. AMPT - D. E. R. V. (dem ehrbaren Rat verehrt), darunter ein Schild mit den Bäckerzeichen: Kringel und Dreitimpen, einem dreieckigem Brot.

Es ist keine Jahreszahl vorhanden. Anscheinend ist diese Inschrift erst später, nach Gravierung der Landschaft, angebracht, da sie letztere stellenweise überdeckt. Das Stiftungsdatum würde dann zu den Daten der anderen Handwerksämter passen.

Der achteckige vergoldete Silberbecher (18,5 cm hoch) mit den drei Granatäpfelfüßen zeigt auf den reich gravierten Flächen barockes Blattwerk sowie Männer und Frauen in Modetracht; außerdem einen Totenkopf mit der Mahnung: ES IST ALLES GANZ EITEL HEUTE ROOT MORGEN TOET.
Die Inschrift lautet: AN EINEN EHRBAREN WOLWEISEN RAHT DIESEN BECHER DAS AMPT DER SCHNEIDER VOREHRET ANNO 1650.

Es ist eine Arbeit des Lübecker Goldschmieds Johann Martens, 1642 Meister wurde.

Der zwölfseitige Silberbecher (15,5 cm hoch) trägt die Widmung: "DAS AMPT DER SCHVSTERS VEREHRET DIESES GESCHMIDE EINEN EHRBAREN HOGWOLEISEN RAHT IN NIESTADT 1662.

Die Wandung dieses 11,5 cm hohen Silberbechers ist mit großen Blättern und Blüten in Treibarbeit geschmückt.
Die Inschrift lautet DIESEN BECHER HADT AMT DER LINWEFERS VEREHRET ANNO 1662.
Darunter befindet sich das Handwerkswappen der Leineweber: drei Webeschiffchen, in Dreiecksform gestellt, umschließen drei Flachsblüten darüber eine Krone. 1661 war dem Amt eine neue Rolle vom Rat verliehen worden.
Daher ist anzunehmen, dass der Becher dem Rat verehrt wurde, obwohl die Inschrift es nicht ausweist. Verfertiger war der Lübecker Goldschmied Michael Winter.

Der 17 cm hohe Silberbecher trägt ähnliche Treibarbeit wie der des Leineweberamtes. Unter dem Boden steht: DIESEN BECHER HAT EIN AMPT DER SCHMIEDE VER EHRET AO 1663.

Bodeninschrift des Schmiedebechers.
Die Schmiede erielten 1662 eine neue Amtsrolle. Sie wählten fpr den vom Lübecker Meister Peter Nordtman gefertigten Becher die gleiche Form und Verzierung wie beim Weberbecher, wollten durch die Größe aber wohl diese übertrumpfen. Die gekrönte Schlange im Berufswappen zeigt an, dass die Schmiede einst Meister in der Tierarzneikunst waren.

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